Badezimmer mit Edelstahlkomponente

HEWI MAG / Klinik

Hygiene im Altenheim: Tipps für die Umsetzung

Hygiene ist unverzichtbar, wenn es darum geht, die Gesundheit von Menschen zu erhalten oder zu verbessern. Worauf es bei der Hygiene im Altenheim ankommt, finden Sie in diesem Beitrag kurz zusammengefasst.

Hygiene in der Pflege: Warum ist sie so wichtig?

Die Lebenserwartung von Menschen steigt stetig an. Dadurch wächst gleichzeitig die Zahl von Personen, die mit chronischen Erkrankungen, Abwehrschwäche und körperlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen haben. Diese gilt es besonders zu schützen. Nur mithilfe von Hygiene lässt sich die Ausbreitung von Krankheiten vermindern sowie Infektionsrisiken senken. Vor allem ältere oder gesundheitlich angeschlagene Menschen wehren aufgrund ihres geschwächten Immunsystems Krankheiten nicht mehr so gut ab. Sie sind daher besonders empfänglich für Krankheiten der Atem- sowie Harnwege oder generell Wundinfektionen. Ebenso ist das Risiko für das Pflegepersonal sehr hoch, sich anzustecken und Krankheitserreger wiederum an andere BewohnerInnen zu übertragen.

Badezimmer in Pflegeeinrichtungen

Wie werden Krankheiten übertragen?

Für den Ausbruch einer Krankheit ist in der Regel eine Erregerquelle verantwortlich – also ein Ort, von dem aus die Krankheit übertragen wird. Das können Schleimhäute, Luft, Essen oder Getränke sein. Auch auf Gegenstände haften Viren oder Bakterien. Die häufigste Übertragungsquelle sind die Hände. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt, je länger man mit der infizierten Person oder dem betroffenen Gegenstand in Kontakt ist. Doch nicht jede Person steckt sich an – dies ist abhängig vom Immunsystem sowie Vorerkrankungen. Zudem beeinflussen weitere Faktoren die Infektionsgefahr – etwa, wie oft man sich die Hände reinigen kann, oder wie häufig ein Raum durchgelüftet wird. Zudem spielen die Erreger selbst eine wichtige Rolle: Manche sind hochansteckend, während andere erst durch einen langen Kontakt übertragbar sind.

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Hygiene im Pflegeheim: Diese Produkte und Materialien helfen dabei

Ein wichtiger Faktor für die Aufrechterhaltung der Hygiene ist die Reinigung der Hände. In Altenheimen ist es daher essenziell, an wichtigen Punkten – etwa im Eingangsbereich, vor und in den Räumen der BewohnerInnen sowie in Sanitärräumen – Desinfektionsmittelspender aufzuhängen. Eine Alternative, die insbesondere für den Eingangsbereich hilfreich ist, sind Desinfektionsspender Säulen. Diese dienen nicht nur der Händedesinfektion, sondern sind dort ein optisches Highlight. Darüber hinaus ist es hilfreich, sich als PlanerIn oder ArchitektIn Gedanken zu der Wahl der Materialien zu machen, die man für bestimmte Bereiche im Pflegeheim verwendet. Beispielsweise an Türdrückern oder im Pflegebad. Eine kurze Übersicht über zwei geeignete Materialien:

  • Edelstahl

Edelstahl ist in medizinischen Einrichtungen, im Bereich Gastronomie und in der Lebensmittelindustrie ein bevorzugtes Material, wenn es um hohe hygienische Anforderungen geht. Es zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer und perfekte hygienische Eigenschaften aus. Studien zeigen, dass Edelstahl keimresistent ist. Zudem ist die Oberfläche so glatt, dass sich Keime nur schwer anreichern. Edelstahl lässt sich außerdem sehr schnell und gründlich reinigen – und es ist so ein festes Material, dass es gegenüber Reinigungsmitteln unempfindlich ist.

  • Polyamid

Der Kunststoff Polyamid, auch als Nylon oder Perlon bezeichnet, hat sehr interessante Eigenschaften. Polyamid ist abriebfest, antistatisch, chemisch beständig, pflegeleicht – und damit äußerst hygienisch. Durch seine sehr glatte Oberfläche bleiben auch an Polyamid kaum Keime haften. Es ist gegenüber Desinfektionsmitteln und anderen Reinigern unempfindlich. Beide Werkstoffe sind daher ideal für den Einsatz im Pflegeheim geeignet und unterstützen das Reinigungspersonal.

Hygienevorschriften Pflegeheim: Darauf müssen Sie achten

Die Hygiene im Altenheim ist wichtig. Auch in Pflegeeinrichtungen gilt es, notwendige Hygienemaßnahmen durchzuführen. Die rechtliche Grundlage dafür findet sich im Infektionsschutzgesetz (IfSG). Ein besonderes Konzept für Pflegeheime, betreutes Wohnen und die ambulante Pflege hat die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) erarbeitet. Diese ist am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelt. Die Maßnahmen berücksichtigen die besondere Wohnsituation in Pflegeheimen und gibt Empfehlungen, wie das Thema Hygiene im Pflegeheim zu bewältigen ist. Wichtiger Bestandteil des rund 20-seitigen PDF-Dokuments „Infektionsprävention in Heimen“ sind unter anderem folgende Themen:

  • Personelle und organisatorische Voraussetzungen
  • Grundlegende Hygienemaßnahmen zur Händehygiene
  • Schutzkleidung
  • Aufbereitung von Medizinprodukten
  • Hygienebeauftragtes Personal
  • Hygienekommission
  • Hygieneplan und Infektionspräventionskonzept

Aufgrund unterschiedlicher baulicher und betrieblicher Voraussetzungen benötigt jede Einrichtung einen individuellen Hygieneplan. Gesundheitsämter unterschiedlicher Bundesländer legen die jeweiligen Rahmen-Hygienepläne fest, die individuell anzupassen sind. Bestandteil des Plans sollten folgende Maßnahmen sein:

  • Risikoanalyse
  • Maßnahmen, um Risiken zu reduzieren
  • Überwachung der Hygieneinitiativen
  • Kontinuierliche Überwachung, ob das Hygienekonzept effizient ist
  • Dokumentation des Hygieneplans und dessen Umsetzung
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Personelle und organisatorische Voraussetzungen für Hygiene im Altenheim

Damit die Vorschriften und Gesetzgebungen hinsichtlich der Hygiene einzuhalten sind, benötigt es spezielle Schulungen von Mitarbeitenden und organisierte Abläufe. Das Personal ist regelmäßig hinsichtlich der Hygiene fortzubilden. Das Pflegeheim sollte mit einem Hygienebeauftragten zusammenarbeiten und dafür sorgen, dass eine Hygienekommission der relevanten Berufsgruppen regelmäßig tagt. Um Krankheiten frühzeitig zu diagnostizieren, ist es wichtig, Ärzte einzubinden. Antibiotika sollten nur kontrolliert ausgegeben werden – da sich sonst möglicherweise Resistenzen gegen Bakterien bilden. Ein innerbetriebliches Hygienekonzept ist darüber hinaus unabdingbar. Denn nicht zu vergessen ist, dass Hygiene nicht nur die BewohnerInnen, sondern auch das Pflegepersonal sowie BesucherInnen schützt.

Eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen ist die Händehygiene. Wertvolle Tipps hierzu finden Sie in unserem MAG-Artikel zur hygienischen Händedesinfektion.

Hygiene im Pflegeheim: Das A und O

Hygiene ist im Altenheim unabdingbar. Insbesondere ältere Menschen sind vor Krankheiten zu schützen – und dies gelingt nur, wenn Pflegeheime ein Hygienekonzept verfolgen, das konsequent eingehalten wird. Das ist nur dann möglich, wenn alle Mitarbeitende einbezogen und regelmäßig geschult werden. Mit den geeigneten Produkten und Materialien lässt sich Hygiene zudem besser umsetzen.

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