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Barrierefreies Wohnen: Tipps und Förderungen für ein zugängliches Zuhause
Barrierefreies Wohnen bedeutet Komfort und Sicherheit für Menschen in jeder Lebenslage. Es geht nicht nur um Unterstützung im Alter oder bei körperlichen Einschränkungen, sondern darum, Räume zu schaffen, die für alle Nutzenden zugänglich und angenehm sind. Hier findest Du wertvolle Hinweise zur barrierefreien Ausstattung deiner Wohnung oder deines Hauses, die sowohl heute als auch in der Zukunft Komfort und Ästhetik bieten.
Barrierefreiheit Definition: Was bedeutet Barrierefreiheit eigentlich?
Gebäude mit Rampen oder Aufzug statt Treppen und breitere Türen – das ist barrierefrei. Doch Barrierefreiheit bedeutet noch viel mehr: Öffentliche Plätze, Arbeitsstätten, Wohnungen, Verkehrsmittel sowie Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungen und Freizeitangebote müssen so gestaltet sein, dass sie für alle Menschen nutzbar sind, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.
Das bedeutet nicht nur Barrieren zu beseitigen, die den Zugang zu einem Gebäude erschweren, sondern beispielsweise auch Formulare in einer verständlichen Sprache zur Verfügung zu stellen. Was die barrierefreie Wohnung angeht, ist die DIN 18040-2 für das barrierefreie Bauen maßgeblich.
DIN 18040-2: Richtlinien für barrierefreies Bauen
Die DIN 18040-2 legt fest, wie Wohnungen barrierefrei gestaltet werden. Sie definiert Mindestmaße für Bewegungsflächen, Anforderungen an Badezimmer, Küchen und Zugänge sowie technische Hilfsmittel. Ziel ist es, Hindernisse zu minimieren und die Nutzbarkeit für alle BewohnerInnen sicherzustellen. Eine Umsetzung nach diesen Vorgaben erhöht die Lebensqualität in barrierefreien Wohnungen.
Barrierefreies Wohnen in Deutschland: Der aktuelle Stand
Nur zwei Prozent aller Wohnungen und Häuser in Deutschland sind annähernd barrierefrei, und nur jedes zehnte Gebäude ist stufenlos zugänglich. Altbauten vor 1948 sind nur zu einem Prozent barrierefrei, während Neubauten ab 2011 bereits einen Anteil von 18 Prozent aufweisen. Das Haushaltseinkommen spielt eine entscheidende Rolle: Je höher das Einkommen, desto besser die barrierefreie Ausstattung. Mehr Wohnfläche bietet Platz für Rollstuhlnutzende, aber mehrere Etagen können die Barrierefreiheit beeinträchtigen.
Barrierefreies Wohnen: Zuschüsse
Eine barrierefreie Wohnung ermöglicht allen BewohnerInnen ein selbstbestimmtes Leben. Fördermöglichkeiten können dabei helfen, die Kosten für den Ausbau oder die Renovierung einer barrierefreien Wohnung zu decken. Eine sorgfältige Planung unter Berücksichtigung der genannten Aspekte ist entscheidend, um eine optimal zugängliche und nutzbare Wohnung zu schaffen.
Pflegekasse:
Die Pflegekasse zahlt 4.000 Euro für barrierefreien Anpassungen in der Wohnung und im Eingangsbereich – allerdings nur für Menschen mit einem Pflegegrad. Beispiele hierfür sind Rampen, Treppenlifte, niedrige Duschwannen oder breitere Türen. Sind in einem Haushalt mehrere Personen vom Pflegegrad betroffen, erhöht sich der Anteil entsprechend.
Krankenkasse:
Die Krankenkasse unterstützt barrierefreies Wohnen, wenn ein Arzt die Hilfsmittel verordnet. Dazu gehören beispielsweise Badewannenlifte, Stützgriffe oder eine WC-Sitzerhöhung.
Landesförderprogramme für barrierefreie Wohnungen:
Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Förderprogramme. In der Regel sind diese Zuschüsse abhängig vom Einkommen der Betroffenen.
Barrierefreies Wohnen KfW:
Die KfW bietet attraktive Förderprogramme für barrierefreies Wohnen. Dazu zählen Zuschüsse und Darlehen für den Kauf, Bau und Umbau von Immobilien. Die Programme 159 und 455-B sind speziell auf altersgerechtes Umbauen ausgelegt. Weitere Informationen findest Du hier.
Barrierefreies Wohnen durch experimentellen Wohnungsbau
Der experimentelle Wohnungsbau fördert neue Wohnformen und -techniken. Dabei steht nicht immer die genaue Einhaltung von Normen im Vordergrund, sondern die Erforschung neuer Lösungen. Politische Programme unterstützen Modellvorhaben, um den Herausforderungen des demographischen Wandels, sozio-ökonomischen Veränderungen, Energieknappheit und Nachhaltigkeit zu begegnen.
Barrierefreies Wohnen in Haus und Wohnung
In einer barrierefreien Wohnung brauchst Du ausreichend Bewegungsräume und schwellenlose Zugänge. Eine Wohnung im Erdgeschoss ist vorteilhaft, doch auch Treppen können mit einem Treppenlift überwunden werden. Die Ausstattung des Bades spielt eine wichtige Rolle, inklusive einer barrierefreien Dusche, eines barrierefreien WC und eines barrierefreien Waschtischs.
Barrierefreies Wohnen Maße: Darauf kommt es an
Beim barrierefreien Wohnen sind bestimmte Maße entscheidend, um eine optimale Nutzung zu gewährleisten.
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Barrierefreie Dusche:
Eine barrierefreie Dusche benötigt einen Grundriss von mindestens 120 x 120 cm und muss bodengleich gestaltet sein. Rollstuhlnutzende benötigen eine Fläche von 150 x 150 cm. Ein Duschvorhang ist oft vorteilhafter als eine feste Trennwand. Empfehlenswert ist ein einfach zu bedienender Brausehalter, wie etwa der patentierte HEWI Magnetbrausehalter. Weitere Tipps zur Gestaltung der barrierefreien Dusche findest Du in diesem Artikel: Planungstipps barrierefreie Dusche
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Barrierefreies WC:
Die DIN 18040-2 legt für die Planung einer barrierefreien Wohnung individuelle Maße fest. Dazu gehören die Sitzhöhe, die WC-Tiefe, die Rückenstütze am WC, der WC-Papierrollenhalter und die WC-Spülung. Stützklappgriffe sollten nachrüstbar sein. Für Rollstuhlnutzende gelten klare Vorgaben, wie eine Sitzhöhe von 46-48 cm und eine WC-Tiefe mit einer Ausladung von mindestens 70 cm. Weitere Tipps zur Planung eines barrierefreien WCs finden Sie in diesem Artikel: Planungstipps barrierefreies WC
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Barrierefreier Waschtisch:
Ein barrierefreier Waschtisch muss zu 55 cm unterfahrbar sein. Wichtig sind zudem Haltegriffe, Spiegel, Ablagen und Armaturen. Weitere Hinweise zur Planung barrierefreier Waschtische findest Du auf unserer Webseite: Planungstipps barrierefreier Waschtisch
Planung einer barrierefreien Wohnung: Weitere Aspekte
Neben großzügigen Bewegungsflächen und schwellenlosen Zugängen sollten auch Bodenbeläge, Handläufe, Geländer, Türdrücker, Schalter und Beleuchtung berücksichtigt werden. Rutschfeste Beläge und gut platzierte Haltegriffe erhöhen die Sicherheit. Zudem sollten Lichtschalter und Steckdosen in einer geeigneten Höhe angebracht werden. Auch die Küche sollte für Rollstuhlnutzende zugänglich sein. Kommunikationssysteme wie Türklingel- und Gegensprechanlagen können Menschen mit Hör- und Sehbeeinträchtigungen unterstützen.
Produkte und Experten für barrierefreies Wohnen
Du kannst selbst viele Produkte erwerben und anbringen, um die Barrierefreiheit in Deinem Zuhause zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise Haltegriffe, mobile Rampen und Duschsitze. Für größere Projekte, wie den Einbau von Treppenliften oder die umfassende Renovierung eines Badezimmers, solltest Du Dich an PlanerInnen und ArchitektInnen wenden. Fachleute können sicherstellen, dass alle Maßnahmen professionell umgesetzt und die Anforderungen der DIN 18040-2 erfüllt werden.
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